Zum zehnten Mal hat die Bertelsmann Stiftung die Lage in 137 sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern untersucht und kommt zu dem ernüchternden Ergebnis: „Zu keinem Zeitpunkt wurden in den vergangenen zwanzig Jahren so wenige Staaten demokratisch regiert wie heute.“
Weltweit haben über 250 Fachleute aus Wissenschaft und Denkfabriken an dem „Transformationsindex“ gearbeitet. Gemeinsam mit anderen Institutionen kommt die Stiftung darüber hinaus zu der Erkenntnis, dass das Demokratie-Niveau weltweit auf den Zustand des Jahres 1985 zurückgefallen ist. Behinderung freier Wahlen, Einschränkung der Versammlungsfreiheit, Maulkorb für die Meinungs- und Pressefreiheit, gefesselte Opposition sind die Anzeichen einer ausgehöhlten Demokratie.
Andererseits scheinen die Menschen in den demokratischen Staaten angesichts der autoritären Zumutungen hellhörig geworden zu sein. Das gelte für Länder auf allen Kontinenten und zeige, dass die Zivilgesellschaft immer wieder in der Lage sei, zum Schutz bürgerlicher und sozialer Rechte einzustehen. Die Bertelsmann Stiftung schlussfolgert daraus: „Der Ausbau und Schutz dieser Kräfte und Institutionen ist das beste Mittel, um Demokratie zu stärken.“
– Experten zählen immer weniger Demokratien (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
– Weltweit immer weniger Demokratien (Deutsche Welle)
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