Kinder und junge Erwachsene sind stark belastet von den beim „Potsdamer Geheimtreffen“ ausgemalten Massenausweisungen ehedem zugewanderter Menschen. Das ergab eine Umfrage, die im Februar im Auftrag der Körber-Stiftung durchgeführt wurde. Danach fürchten viele, dass Menschen, die sie kennen, dem völkischen Wahnbild der extremen Rechten zum Opfer fallen könnten. Nach ihren Gefühlen dazu befragt, nannte ein Drittel der jungen Leute Wut und Traurigkeit. Viele reagierten mit Angst.
In ihren Sorgen wünschen sich viele junge Leute, dass Eltern und Schule offen mit ihnen über die rechtsextremen Pläne zur Deportation von Millionen Menschen sprechen, und forden zudem die Erwachsenenwelt auf, aktiv gegen derartige Absichten vorzugehen.
Nach Darstellung von Sven Tetzlaff, der bei der Stiftung die Abteilung Demokratie und Zusammenhalt leitet, haben Bildungseinrichtungen auch die Erfahrung gemacht, dass die Nachricht von dem Geheimtreffen in Potsdam Kinder und Jugendliche stark in Mitleidenschaft gezogen hat. Immerhin waren drei Viertel aller 12- bis 25-Jährigen darüber informiert und hatten sich damit auseinandergesetzt.
Tetzlaff: „Ihre Sorgen und Ängste sind ein Appell an Politik, Gesellschaft und Schulen, gegen Ausgrenzung und Spaltung aktiv zu werden und den Zusammenhalt zu stärken.“
Ausgewählte Ergebnisse der Umfrage hier
Foto: Körber-Stiftung