Die „Verflechtungen der politischen Systeme in Syrien und der DDR“ untersucht ein künstlerisches Forschungsprojekt, das auf Archivquellen und persönlichen Erzählungen fußt. Die aus Syrien stammende Autorin Dima Albitar Kalaji und die Schriftstellerin Annett Gröschner haben mit Menschen gesprochen, die mit beiden Gesellschaften vertraut waren, persönliche oder berufliche Kontakte unterhielten. Titel des Projekts: „Lebendiges Archiv – Vom Umgang mit Diktatur“.
Die Zeitzeugen waren ehedem junge Leute, die an Universitäten des jeweiligen Gastlandes studierten, Angehörige von Wissenschaftsinstitutionen, Diplomatie oder Geheimdiensten – zuweilen auch Paare, die eine binationale Liebesbeziehung unterhielten. Ziel des Projekts war, Einzelschicksale zu betrachten und zugleich ein „Augenmerk sowohl auf die vielschichtigen Wirkungen diktatorischer Gewalt als auch auf die subtilen Formen und Mittel des Protests“ zu richten.
Zur Überraschung der beiden Autorinnen stellte sich heraus, dass die Befragten bis heute „trotz der Unterschiede des syrischen und ostdeutschen Systems häufig sehr ähnlich“ reagieren und vergleichbare Empfindungen äußern.
Die Ergebnisse der Recherchen dokumentiert das Projekt in Interviews, Foto- und Video-Ausschnitten, verdichteten Geschichten, Essays und einem Podcast. Um eine Vermittlung zur jungen Generation herzustellen, ist ein weiterer Schwerpunkt des Projekts, die „künstlerisch-dokumentarische Untersuchungsweise an Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren mit und ohne Migrationsgeschichte“ weiterzugeben.
Neben der Bundesstiftung Aufarbeitung hat die Partnerschaft für Demokratie Teltow-Fläming das Projekt gefördert.