Der Begriff Diversity scheint immer häufiger zur bloßen Floskel zu geraten. Alle reden von Vielfalt, von Diversity. Aber was ist das eigentlich? Jede einfache Antwort darauf ist falsch, meint Wolf Lotter. Der Autor vertritt die Ansicht, „Vielfalt und Diversität werden zum Paradox, wenn man versucht, sie auf Regeln, Normen und Standards festzulegen“. Vielfalt lassse sich nicht einhegen, kontrollieren oder verordnen.
Was heißt es eigentlich für die Gesellschaft, wenn wir Unterschiede wirklich ernst nehmen, fragt Lotter weiter. „Ein Lob der Unterschiede, die unser Leben um Vielfalt und Freiheit bereichern.“ So sieht die Hamburger Körber Stiftung als Herausgeberin die jüngste Arbeit von Wolf Lotter: „Unterschiede“. Der Untertitel ist Programm: „Wie aus Vielfalt Gerechtigkeit wird“.
„Die Fähigkeit, Unterschiede und Alternativen zu denken,
ist die Schlüsselqualifikation des 21. Jahrhunderts.“
Wolf Lotter, Unterschiede
Wie kommt es, dass der Unterschied einen so schlechten Ruf hat? Unterscheiden heißt Erkennen, und Erkennen ist der Anfang des Aufbruchs. Das ist der Unterschied, um den es in diesem Buch geht.
Nicht viel weniger als das Bild einer neuen Gesellschaft entwirft Lotter, „in der Unterschiede uns ermöglichen, die Welt zu verstehen und zu erkennen und uns selbst kenntnlich zu machen“.
Und die Gerechtigkeit? Lotter: „Individualität ernsthaft anzuerkennen und sich auf den Weg in eine Welt zu machen, die der und dem Einzelnen gerecht wird – und so insgesamt gerechter ist.“
Mehr zum Thema Diversität/Vielfalt im nächsten Newsletter (Nr. 73) der Partnerschaft für Demokratie