Das eingängige Motto auf dem Banner vor dem Luckenwalder Bahnhof ist zugleich Einladung und Angebot. Mit einem neuen Veranstaltungsformat lädt Teltow-Fläming die Einwohnerschaft dazu ein, sich an den öffentlichen Belangen des Landkreises zu beteiligen, und bietet an, das Verwaltungsgeschehen transparenter zu machen.
„Miteinander leben – miteinander reden“: Zum Auftakt des Bürgerdialogs am 28. Juni war die Resonanz aus der Einwohnerschaft noch gering. In der Luckenwalder Stadtbibliothek reihte Moderator Christian Schulze eine Vielzahl an aktuellen Themen und Problemen auf, die jeweils für sich eine Abendveranstaltung gerechtfertigt hätten. Seine Gäste waren neben Landrätin Kornelia Wehlan die Bürgermeisterin von Luckenwalde, Elisabeth Herzog-von der Heide und Trebbins Verwaltungschef Thomas Berger.
Am Morgen hatten bereits die Kommunalspitzen im Kreishaus getagt, und am Nachmittag hatte die Landrätin am gleichen Ort die Dezernatsleitungen, Netzwerkmitglieder und Vertreter der Politik begrüßt. An mehreren Thementischen fanden Diskussion und Information zu den Hauptthemen des Tages statt: „Wirtschaft und Regionalentwicklung“ sowie „Familie und Soziales“.
Beim Bürgerdialog am Abend ließen die Beteiligten aus der Verwaltung die Debatten des Tages noch einmal Revue passieren. So kündigte die Leiterin des Umweltamts, Dietlind Biesterfeld, ein Netzwerk für Klimaschutz und Nachhaltigkeit an, dessen Planung bereits fortgeschritten sei, und warb für eine rege Beteiligung aus der Bürgerschaft des Landkreises.
Die Lage der Schulen, der Erwerb von Bauland und die ärztliche Versorgung in Teltow-Fläming waren weitere Themen, die Moderator Schulze vom Nachmittag in die Abendveranstaltung mitnahm. Fachliche Auskunft gaben die Leiterin des Gesundheitsdezernats, Kirsten Gurske, und die kommunalen Spitzen aus Luckenwalde und Trebbin.
Angesichts der wenigen Wortmeldungen und Beiträge aus der Zuhörerschaft stach der Kommentar eines Teilnehmers hervor, der sich gegen die weitere Vergabe von Bauland für „Parzelle mit Häuschen“ aussprach und eine stärkere Nutzung bereits bebauter Flächen empfahl.
Zahlreiche Beiträge aus der Verwaltung widmeten sich dem Thema Mobilität. Luckenwaldes Bürgermeisterin kündigte an, dass künftig die städtischen Rufbusse auch am Wochenende unterwegs seien und damit eine Versorgungslücke geschlossen werden könne. Angesichts der Tatsache, dass junge Leute und Familien etwa aus Berlin die Kreisstadt als Wohn- und Lebensort entdecken, müsse zudem der Bahnverkehr günstiger gestaltet werden.
Trebbin stellt als Beitrag zur Klimadiskussion seinen Bürgern Elektrofahrräder zur Verfügung, die von Verleihfirmen angeboten werden. Überhaupt trifft das geplante Radverkehrskonzept für Teltow-Fläming auf regen Zuspruch und Interesse in der Bevölkerung des Landkreises. Immerhin haben sich rund dreitausend Personen an einer Umfrage zu den Plänen beteiligt. Landrätin Wehlan hob hervor, dass rund 90 Prozent der Teilnehmer sich online geäußert hätten.
Der Bürgerdialog soll im Oktober weitergeführt werden und im Laufe von zwei Jahren jeweils einmal in allen vier Sozialräumen des Landkreises stattgefunden haben, bevor er in eine neue Runde geht. Eine Auswertung des ersten Bürgerdialogs wird zeigen, welche Änderungen und Erweiterungen das Angebot erfahren sollte, um mehr Interessenten zu den Veranstaltungen zu bringen.